DIE HOCHFIRSTSCHANZE
Hillsize: 142 Meter.
Schanzenrekord: 148 Meter.
Alles zum Ausflug und zur Schwarzwälder Naturschanze.
Mit einer Hillsize von 142 Metern ist die in den Nordhang des Hochfirsts hineingebaute Schanze die größte Naturschanze der Welt. Zuletzt wurde die Hochfirstschanze im Jahr 2000 für eine siebenstellige Summe umfassend renoviert und weltcupfähig gemacht, seit 2017 kann sogar unter Flutlicht gesprungen werden. Im Gegensatz zu vielen modernen Schanzen, besteht der Anlauf noch aus einer reinen Eisspur. Moderne Anlaufsysteme bestehen aus zwei Spuren: Einer Keramikspur, die fürs Sommerskispringen genutzt werden kann und einer Kunsteisspur, die nur mit wenigen Zentimetern Schnee aufgefüllt werden muss und anschließend von einem Kühlsystem instandgehalten wird.
Dem Hightech in Nichts nachstehend sind die Windmessinstrumente in Titisee-Neustadt, von denen entlang des Aufsprunghügels insgesamt sieben angebracht sind. Sie messen auf ein Zehntel genau die Windgeschwindigkeit und Windrichtung in Metern pro Sekunde. Aus den Werten werden dann Kompensationspunkte für jeden Sprung errechnet. Je mehr Aufwind ein Springer hat, desto mehr Punkte bekommt er abgezogen, da es mit Aufwind deutlich leichter ist, weiter zu springen. Im Umkehrschluss bedeutet das auch: Je mehr Rückenwind ein Springer hat, desto mehr Zusatzpunkte erhält dieser, da er förmlich nach unten gedrückt wird und somit viel früher landen muss als unter anderen Windbedingungen. Den offiziellen Schanzenrekord hält aktuell Domen Prevc aus Slowenien, er sprang 2016 ganze 148 Meter weit.
Angenehmes Ambiente sowie eine fan- und familienfreundliche Organisation
Das Wetter in der Schwarzwälder Idylle hätte am 11.12.2022 nicht traumhafter sein können. Nach Schneefällen am Vortag, war bei knackigen -4˚C bis -8˚C, wenig Wind und viel Sonnenschein alles angerichtet. Der Zuschauerbereich der Hochfirstschanze hat eine Kapazität von rund 20.000 Zuschauern. Ganz so viele Fans sollten an diesem Tag nicht anreisen, dennoch war der Zuschauerbereich gut gefüllt und speziell die vielen polnischen Fans sorgten für eine einmalige Stimmung. Wenig verwunderlich, denn schließlich dominierte Dawid Kubacki die Konkurrenz in der noch jungen Weltcup-Saison bislang nach Belieben.
Ebenfalls positiv hervorzuheben bei der Organisation rund um die Schanze ist, dass sämtliches Catering von einheimischen (Winter-)Sportvereinen übernommen wurde. Ebenso waren ausreichend sanitäre Anlagen vorhanden, lange Wartezeiten gab es weder beim Gang zur Toilette noch beim Kauf von warmen Getränken. Besonders beeindruckend war die Nähe zwischen Fans und Sportlern, die es bei diesem Weltcup-Springen gab. Wenn der Springer den Auslauf verließ, musste er zuerst bei den TV-Stationen vorbei, um Interviews zu geben und durchlief dann einen Korridor, an welchem auf beiden Seiten Fans Autogramme und Fotos sammeln konnten. Vor allem nach dem zweiten Durchgang gab es einige Skispringer, darunter zum Beispiel Markus Eisenbichler, Karl Geiger oder auch der Norweger Robert Johansson, die sich extrem viel Zeit nahmen, um Autogramm und Fotowünsche zu erfüllen.
Diese Nähe vermisst man heutzutage bei etlichen anderen Sportarten.